Es war schon etwas sehr Besonderes für die Protagonisten der Bürgerstiftung Landshut, als sie im November von der besonderen Auszeichnung mit dem „Förderpreis Aktive Bürgerschaft“ erfuhren. Höhepunkt war nun die Preisverleihung selbst, die vorige Woche im Forum der DZ-Bank in Berlin, gleich neben dem Brandenburger Tor, über die Bühne ging.

Vor 500 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft lobten Stiftungsfachleute aus ganz Deutschland die Erfolge der Bürgerstiftungen in den vergangenen 15 Jahren. Der Laudator der Bürgerstiftung Landshut, S.E. Philip D. Murphy, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Deutschland, hob hervor, was die Landshuter mit dem Bürgerhaus Landshut auf die Beine gestellt haben. Er erinnerte an die Anfänge der Community Foundations in Cleveland. In den USA, wo es Bürgerstiftungen seit hundert Jahren gebe, machen sie die größten und bedeutendsten Stiftungen überhaupt aus. Das Bürgerhaus Landshut bezeichnete er in seiner Laudatio als absolut vorbildhaft: „Präsident Obama, der früher selbst als Community Organizer gearbeitet hat, würde sicher zustimmen, dass viele Organisationen von ihrem Vorbild lernen könnten. Präsident Obama weist auch oft darauf hin, dass der Staat die Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, nicht allein bewältigen kann. Es erfordert die aktive Beteiligung engagierter, tatkräftiger und verantwortungsbewusster Bürger – wie die Mitglieder der Bürgerstiftung Landshut.“

 

 

Die Landshuter Delegation war mit 20 Mitstreitern angereist, um den mit 10.000 Euro dotierten Preis entgegenzunehmen. Das Geld soll für den Weiterbau der Außenanlagen am Bürgerhaus verwendet werden, der jetzt nach der Schneeschmelze zügig vorangetrieben werden soll. Stiftungsvorsitzende Anke Humpeneder-Graf beantwortete mit ihrem Stellvertreter Ulf von Trotha auf der von Moderatorin Angela Elis geleiteten und von Musik von Brass Appeal umrahmten Bühnenveranstaltung Fragen zum Bürgerhaus Landshut. Schatzmeister Prof. Dr. Thomas Küffner knüpfte am Rand der Veranstaltung Kontakte zu der aus München angereisten Schauspielerin Michaela May, die ebenfalls herzlich gratulierte und sich noch gut an ihre Dreharbeiten in Landshut erinnern konnte. Auch sie setzt sich ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche ein.

Die Festveranstaltung wurde von einem persönlichen Zusatzprogramm begleitet, zu dem unter anderem eine Führung durch das exklusive Frank O. Gehry-Veranstaltungsgebäude am Pariser Platz als auch eine Nachfeier im neu eröffneten Waldorf Astoria gehörten und die Berlinfahrt für die Landshuter Delegation zu einem unvergesslichen Erlebnis machte.

 

 

Auf den Bildern (Fotos: Kai Bienert, Aktive Bürgerschaft e.V.)

Preisverleihung Berlin (v.l.n.r.): Werner Böhnke, Kuratoriumsvorsitzender der Aktiven Bürgerschaft, Vorstandsvorsitzender der WGZ Bank, Bürgerhaus-Bauleiter Fabian Gärtner, S.E. Philip D. Murphy, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Deutschland, Vorjahres-Preisträger Dietmar Fütterer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Heilbronn, Stiftungsrat Claus Sixt, Bürgerhaus-Architekt Magnus Wager, Vorstandsvorsitzende Anke Humpeneder-Graf, Stiftungsrat Christian Loibl, Schatzmeister Prof. Dr. Thomas Küffner und 2. Vorsitzender Ulf-Arne von Trotha.

Laudator Berlin: Seine Exzellenz Philip D. Murphy, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Deutschland, bezeichnete das Bürgerhaus Landshut im Sinne Präsident Obamas als Vorbild, von dem viele Organisationen lernen können.

Brandenburger Tor: Die Landshuter Delegation auf dem Pariser Platz

 

Unsere Bürgerstiftung Landshut wird für ihr beispielhaftes Engagement mit dem Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2013 in der Kategorie „mitStiften“ ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. Die Jury des bundesweiten Wettbewerbs begründete ihre Entscheidung wie folgt:

„Eine Million Euro hat die Bürgerstiftung Landshut für das Bürgerhaus im sozialen Brennpunkt Porscheviertel gesammelt. Sie hat das Bürgerhaus gebaut und betreibt es nun als Eigentümer. Firmen und Betriebe, Vereine und Stiftungen, Stadt und viele private Spender haben die Realisierung des Projekts ermöglicht. 

Mit dem Bürgerhaus will die Landshuter Bürgerstiftung ein Zeichen gegen Perspektivlosigkeit und Gewalt im Viertel setzen und ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ für Kinder und Jugendliche, Eltern und Senioren leisten. 

Besonders würdigt die Jury neben dem Erfolg der Aktion das persönliche Engagement der Beteiligten und die Bereitschaft des ehrenamtlichen Vorstandes, die Verantwortung für das Bau- und Finanzierungsvorhaben zu tragen.“

(Werner Böhnke, Vorsitzender des Kuratoriums der Aktiven Bürgerschaft und der Jury)

Die Verleihung des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2013 findet am 7. März 2013 im Forum der DZ BANK am Brandenburger Tor in Berlin statt. 

Weitere Informationen: www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de

Im Speisesaal des Jugendwohnheims wurde bis nach Mitternacht für das Bürgerhaus gefeiert 

 

Zum fünften Mal fand im festlich gedeckten Speisesaal des Jugendwohnheims Landshut das alljährliche Stifterdinner statt, das Wohnheimleiter Ulf-Arne von Trotha zusammen mit seinem Chefkoch Alois Vogl und seiner Mannschaft in Küche und Service ausrichtete. Das Ereignis stand wie jedes Mal unter einem zweifach guten Zweck: Neben einer dicken Spende für das Bürgerhaus Landshut brachte es wieder eine Ausnahmeerfahrung für die mitwirkenden Jugendlichen, die sich seit Wochen auf das Dinner vorbereitet hatten. Auch wenn die jungen Auszubildenden auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben, konnten sie hier zeigen, was in ihnen steckt:  Das Zubereiten ebenso wie das standesgemäße Servieren der fünf Gänge und der vom Weinhaus Deutter gespendeten Weine gelangen hervorragend. Entsprechend positiv verlief der Abend bei den Bediensteten und den Gästen im ausverkauften Saal. 

Neben dem Gaumen wurden auch die Ohren verwöhnt: Erich Meyer umrahmte mit seinen „Blue Notes“, drei Jazz-Sängerinnen mit auserlesenen Stimmen, den Abend mit Liedern aus den zwanziger Jahren. Zu Beginn hatten Lina Buck und Antonia Wackerbauer den Abend am Klavier mit Musik von Mozart, Dvorak, Mendelssohn und Clara Schumann eingeleitet.

Stiftungsvorsitzende Anke Humpeneder-Graf bedankte sich in ihrer Begrüßung beim gesamten Team um von Trotha und Vogl und kündigte mit den demnächst zu beziehenden Räumen im Bürgerhaus eine mögliche Verlagerung des Stifterdinners dorthin an. Sie rief die Anwesenden auf, beim Endspurt bis zur Einweihung noch zusammenzuhalten, weil für das Bürgerhaus-Projekt mit seinem Gesamtvolumen von 1,3 Millionen Euro (incl. des Unterhalts für die ersten fünf Jahre) noch Geld fehle. Oberbürgermeister Hans Rampf, der als Schirmherr der Veranstaltung die kurzweiligen Stunden bis Mitternacht ebenfalls genoss, überreichte zum Dank Buchskranzl an alle Mitwirkenden. 

Zu den Bildern: 

Stifterdinner 1: Oberbürgermeister Hans Rampf überreichte als Dank für den gelungenen Abend Buchskranzl an alle Mitwirkenden, hier an Alois Vogl, der von der Küche aus das ganze Dinner kulinarisch und logistisch leitete. 

Stifterdinner 2: Hervorragend gelaunt ließen sich die Gäste im ausverkauften Speisesaal des Jugendwohnheims von den jungen Auszubildenden in Küche und Service verwöhnen. 

Konflikte lösen ohne Gewalt

 

Unter dem Projekttitel „Hau ab…!“ hat die Mittelschule Landshut – St. Wolfgang für die beiden sechsten Klassen einen Kurs zu den Themen Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung durchgeführt. Das Projekt wurde von der Bürgerstiftung Landshut und der kommunalen Jugendarbeit Landshut großzügig bezuschusst. Dadurch konnte der von den Schülern aufzubringende Kostenanteil sehr klein gehalten werden, sodass alle Schüler dieses Kursangebot wahrnehmen konnten.

Unter der professionellen Anleitung von Kursleiter Fritz Schweibold und seinem Team haben die 42 Schüler Strategien erlernt, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und durch gezielte Reaktionen eine Eskalation zu vermeiden. Vor allem ging es darum, dass die Schüler lernen, wie sie Konflikte und Streitigkeiten im Alltag lösen können, ohne Gewalt anzuwenden. Trotzdem wurde auch eine Notfalltechnik  zur Selbstverteidigung eingeübt, wenn  kein anderer Ausweg aus einer bedrohlichen Situation möglich erscheint.

Die Jugendlichen schlüpften dabei in die Rollen von Opfern, Tätern und Helfern. Dabei lernten sie, wie man als Opfer auf sich aufmerksam machen kann und wie man als Helfer richtig reagiert und Hilfe organisiert. Eine Kurseinheit befasste sich speziell mit dem Thema „Check den Chat: Im Internet ist Lügen leicht!“  Dabei wurden die Schüler für einen kritischen Umgang mit Daten im Internet sensibilisiert.

Uli Dreier, die die Kurse als verantwortliche Lehrerin organisiert hatte, äußerte sich nach dem Ende der fünf Kurstage beeindruckt davon, was ihre Schüler daraus mitnehmen konnten: „Die Schüler haben sichtlich an Selbstvertrauen gewonnen.“ Auch Anke Humpeneder-Graf, Vorsitzende der Bürgerstiftung, zeigte sich angetan vom Erfolg des Projektes: „Diesen Workshop haben wir im Rahmen unserer Reihe ‚Experten an Schulen‘  sehr gerne unterstützt. Vielleicht können wir ihn ja auch einmal in unserem Bürgerhaus anbieten. Er passt sehr gut zu unserer Zielsetzung der Gewaltprävention.“

 

Die Lehrlinge des Jugendwohnheims bewährten sich beim 4. Stifterdinner

 

Zum vierten Mal führte die Bürgerstiftung Landshut ihr Stifterdinner durch. Beim Benefizessen, das alljährlich vom Jugendwohnheim Landshut unter der Leitung von Ulf-Arne von Trotha organisiert wird, konnte man sich am Freitagabend mit fünf Gängen, feiner Musik und einer besonderen Überraschung verwöhnen lassen.

Die fleißigen Hände waren ungezählt, aber inzwischen entwickelt sich fast schon so etwas wie ein Routine bei den Auszubildenden des Jugendwohnheims Landshut: In Küche und Mensa, dort wo sonst Hunderte von Jugendlichen verpflegt werden und es durchaus leger zugeht, war zum vierten Mal großer Bahnhof angesagt. Zum alljährlichen Stifterdinner der Bürgerstiftung Landshut war der Saal mit Achtertischen feierlich gedeckt und Menü- und Weinkarten aufgestellt worden, Servietten waren gewickelt und für alle fünf Gänge Besteck und Gläser aufgelegt worden. Und ein riesiges Transparent mit dem Zitat des Abends war in Handarbeit hergestellt worden: „Der Weise aber entscheidet sich bei der Wahl der Speisen nicht für die größere Masse, sondern für den Wohlgeschmack (Epikur, ca. 340 v. Chr.).“ Und es hatten sich, wie jedes Jahr, zahlreiche Gäste angemeldet, um gegen einen großzügigen Obolus für die Bürgerstiftung sich einen Abend lang vom Sektempfang bis zum Abschiedsgeschenk für alle Damen, verwöhnen zu lassen: Sponsoren des Bürgerhauses, Stifter der Bürgerstiftung, Stadträte. Hoher Besuch also für die Auszubildenden, die sich unter der Gesamtleitung von Freddy Appolt in der Küche und im Service die allergrößte Mühe gaben, dass sich die Gäste eher wie in einem guten Hotel fühlen konnten als wie in einer Lehrlingsmensa. Es gelang ihnen wieder hervorragend - nicht zuletzt durch die Unterstützung der Musik. Die „Blue Notes“ um Max Erich Mayer am Klavier und seine Sängerin Sanni Martin lieferten mit sanften Jazzklängen die Hotelbar-Stimmung dazu. Als Überraschungsgast kam der einzige niederbayerische Bauchredner Jakob Obermaier mit seiner Puppe „Luggi“, die ihm so recht auf Bayrisch allerhand dumme und gscherte Fragen stellte. In einer abschließenden Ehrung wurde den knapp zwei Dutzend hochmotivierten Mitwirkenden des Abends von den Bürgerstiftungsvorständen Anke Humpeneder-Graf, Ulf-Arne von Trotha und Prof. Dr. Thomas Küffner mit Buchskranzln gedankt.

 

 

Zu den Bildern (Fotos: Bürgerstiftung):

Stifterdinner Küche: Unter Leitung von Küchenchef Alois Vogl legen die Lehrlinge das Hauptgericht auf: Tranchen von der Ochsenlende auf Schalottensenfsauce mit ganzen gebratenen Champignonköpfen, herbstlichem Gemüse und Kartoffelwürfeln.

Stifterdinner Barjazz: Die „Blue Notes“: Unter Leitung von Max Erich Mayer am Klavier boten die drei stimmgewaltigen Sängerinnen um Sanni Martin (3. von links) sanften und anheimelnden Barjazz.

Stifterdinner Bauchredner: Überraschungsgäste des Abends waren der einzige niederbayerische Bauchredner Jakob Obermaier und sein bisserl gscherter kleiner Kumpel Luggi.

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