Foto: Landshuter Zeitung
Das Bürgerhaus in der Porschestraße ist seit zwei Jahren in Betrieb
Seit über zwei Jahren ist das Bürgerhaus der Bürgerstiftung im Sozialraum Porschestraße in Betrieb. Mit zahlriechen Angeboten soll das soziale Miteinander im Quartier unterstützt werden. Auch in den kommenden Jahren will sich das Bürgerhaus den wachsenden Herausforderungen stellen. Die LZ fragte Anke Humpeneder-Graf, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, was sich durch das Bürgerhaus im Quartier verändert hat.
Landshuter Zeitung: Welche Aufgaben übernimmt das Bürgerhaus und was für Angebote gibt es?
Anke Humpeneder-Graf: Das Bürgerhaus ist offen für alle. Es leistet Sozialraumarbeit für die Menschen aus dem Viertel. Jeder kann entscheiden, ob er nur zum Kaffeetrinken kommt, oder unsere Beratung in Anspruch nehmen möchte. Wir bieten viele Einzelangebote wie zum Beispiel Kurse zum Thema Gewaltprävention an. In den vergangenen Jahren haben wir festgestellt, dass es einfacher ist, das Miteinander mit Angeboten für die breite Masse zu stärken. Dafür haben wir unter anderem einen Sprachentisch, bei dem Leute aus verschiedenen Ländern zusammenkommen und ihre Scheu vor dem Deutschsprechen verlieren sollen. Außerdem kann jeder bei uns ganz alltäglichen Dingen wie Kochen oder Kreativsein nachgehen. In Übergangssituationen wollen wir da sein und helfen, etwa bei dem Start ins Berufsleben.
Wie verlief die Stadtteilarbeit bisher, vor allem im vergangenen Jahr?
Die Stadtteilarbeit hat sich im Vergleich zum ursprünglichen Konzept verändert. Anfangs gab es in dem Viertel, abgesehen von der Arbeit des Stadtjugendrings, nur wenige Angebote für Kinder. Daher hatte das Bürgerhaus das Hauptaugenmerk auf den kleinen Bewohnern. Nachdem sowohl der Kindergarten als auch der Kinderhort personell und räumlich vergrößert und ein Zentrum für Arbeit und Kultur (ZAK) neu eröffnet wurde, war dies nicht mehr notwendig. Selbstverständlich bieten wir weiterhin zahlreiche Angebote für Kinder an. Dazu gehören die Hausaufgabenhilfe, der Leseclub sowie Feste. Außerdem haben wir nun eine größere Auswahl an Veranstaltungen für die ganze Familie und für jede Altersgruppe. In unseren Räumen und dem Café bietet sich die Möglichkeit, aus den beengten Wohnungen rauszukommen. Das Bürgerhaus soll auch als Nachbarschaftstreff dienen, weil hier Menschen jedes Alters und jeder Abstammung herkommen können.
Welchen Herausforderungen musste man sich bisher stellen und welche werden in nächster Zeit auf das Bürgerhaus zukommen?
Die größte Herausforderung war der Wandel unseres Konzepts. Wir mussten unseren Weg anpassen, so dass er besser zum Ziel – den Menschen eine bessere Perspektive zu geben – führt. Jetzt wird es die erste Flüchtlingsnotunterkunft in diesem Stadtteil geben, und es soll auch eine Gemeinschaftsunterkunft errichtet werden. Das Bürgerhaus wird neue Anlaufstelle für die Flüchtlinge. Vor allem für die, die in der Stadt bleiben werden. Darauf müssen wir uns vorbereiten. Wir bieten Sprechstunden für Migranten in deren Heimatsprache an und unterstützen die Menschen bei Ämtergängen und anderen Problemen mit der Bürokratie.
Das Gespräch führte Sjauke Hale.
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