Starauflauf im Industriegebiet
Ein Großaufgebot der großen Fußballnamen haben die Bürgerstiftung und der FC Eintracht gestern im Industriegebiet präsentiert. Zur Eröffnung des Bürgerhauses und des Eintracht-Vereinsheims und zur Einweihung des Dominik-Brunner-Wegs waren Weltklasse-Schiedsrichter Wolfgang Stark, Altstar Mario Basler und Bayern-Präsident Uli Hoeneß gekommen. Gemeinsam mit der Lokalprominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gab es ein großes Forum für den guten Zweck. Für einen Tag hat die Bürgerstiftung ihr Ziel also schon erreicht: Das Viertel im Nordosten der Stadt soll aufgewertet werden.
„So viele Prominente hab ich in Landshut schon lange nicht mehr auf einem Fleck gesehen“, sagte Oberbürgermeister Hans Rampf in seinem Grußwort. Das war sein größtes Kompliment an Anke Humpeneder-Graf, Vorsitzende der Bürgerstiftung, und Eintracht-Boss Herbert Szwajda. Denn damit sagte der OB sinngemäß: Alle Wichtigen sind da, also seid ihr auch wichtig.
Der Wichtigste unter den Wichtigen war ohne Zweifel Uli Hoeneß. Offiziell war er als Kuratoriumsvorsitzender der Dominik-Brunner-Stiftung zur Einweihung des Dominik-Brunner-Wegs gekommen. Inoffiziell war er natürlich auch als wankender Held im Visier der Staatsanwaltschaft interessant. Humpeneder-Graf dankte ihm für seinen Besuch „trotz aller Schwierigkeiten“. Mehr öffentliche Worte zur Steueraffäre fielen gestern nicht.
Im Fokus stand ja schließlich auch das Bürgerhaus. Dort will die Bürgerstiftung einen Treffpunkt für die Nachbarschaft etablieren, in der viele sozial benachteiligte Menschen leben. Das Haus soll Anlaufstelle für alle Generationen werden und den Besuchern mit sozialpädagogischen Angeboten Unterstützung im Alltag bieten.
Ein zentraler Aspekt ist die Gewaltprävention. Die Botschaft der Bürgerstiftung dazu ist: Wir wollen vor allem jungen Leuten, die in Schule und Beruf häufiger Rückschläge verkraften müssen, helfen. Sie sollen eine Perspektive haben und nicht in Aggression verfallen.
Dieses Ziel deckt sich genau mit denen der Dominik-Brunner-Stiftung, die an den Neufahrner Geschäftsmann erinnert, der 2009 in München starb, nachdem er vier Kinder vor Schlägern schützen wollte. Darum hat die Organisation das Projekt schon sehr früh unterstützt. „Die Stiftung und Uli Hoeneß persönlich haben sich für unser Bürgerhaus eingesetzt, als es noch eine fast utopische Idee war“, sagte Humpeneder-Graf. Es sei ein Glücksfall für die Initiatoren des Bürgerhauses gewesen, einen so prominenten Fürsprecher zu haben. Jeder könne sich denken, welche Wirkung der Name Hoeneß auf potentielle Sponsoren gehabt habe. Auch bei den anfangs vielen Zweiflern und Gegnern des Bürgerhauses dürfte die Unterstützung aus München Eindruck gemacht haben.
Bescheidener Uli Hoeneß
Der Vielgelobte trat bescheiden ans Mikrofon. „Wir wollen, dass Dominik Brunners Schicksal nicht in Vergessenheit gerät“, sagte Hoeneß. Das Landshuter Bürgerhaus sei ein Mahnmal für Zivilcourage. Mit wenigen Worten hatte der wichtigste Promi des Tages alles gesagt.
Mario Basler und Wolfgang Stark waren zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Benefiz-Einsatz schon fertig. Stark als Schiedsrichter zwischen den „Old-Stars“ der Eintracht und dem 1. FC Bürgerstiftung, Basler als Maskottchen der „Old-Stars“. Das Spiel endete 4:3 für die „Old-Stars“. Für die tapfer kämpfenden Freunde der Bürgerstiftung trafen Peter Loder (zwei Tore) und Prof. Dr. Thomas Küffner.
Bild unten (Christine Vincon): Die Festredner des Eröffnungsfestes (v.l.n.r.): OB Hans Rampf, Dominik-Brunner-Kuratoriumsvorsitzender Uli Hoeneß, Bürgerstiftungsvorsitzende Anke Humpeneder-Graf.
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