Vizeweltmeister Sebastian Nicoals zaubert für die Bürgerstiftung im Salzstadl. Der Erlös soll in den Bau des Bürgerhauses Landshut fliessen.
Junge Menschen kochten, servierten, sangen und stifteten Zeit. Große Gäste dinierten, lauschten und spendeten über 1500 Euro für die Bürgerstiftung. Das Stifterdinner veranstalteten die Bürgerstiftung und das Jugendwohnheim Landshut gemeinsam. Die Landshuter Talente unter Leitung von Antonio d'Auria boten Ausschnitte aus ihrem Repertoire dar.
Der Arbeitskreis Bürgerstiftungen im Bundesverband Deutscher Stiftungen verleiht der Bürgerstiftung Lanmdshut erstmals das Gütesiegel. Die Vorsitzenden der Bürgerstiftung Landshut, Anke Humpeneder-Graf und Ulf-Arne von Trotha nehmen es in Leipzig, beim Festakt zum Tag der Bürgerstiftungen aus den Händen von Nikolaus Turner, dem Leiter des Arbeitskreises Bürgerstiftungen, entgegen. Eine Bürgerstiftung mit Gütesiegel verpflichtet sich zu ethischen Grundsätzen, auf die Stifter und Spender vertrauen können.
Technik und Fairplay
So anstrengend hatten sich die acht Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums das Training nicht vorgestellt. Im Rahmen der Workshop-Reihe, bei der die Bürgerstiftung Landshut Schülern das Üben bestimmter Fertigkeiten mit Experten auf den jeweiligen Gebieten ermöglicht, hatten sie sich zum Schnuppertraining beim Box-Club SC Bavaria 20 Landshut gemeldet. Zwei Monate lang stiegen sie jede Woche in der Trainingshalle am Lisl-Karlstadt-Weg mit Kopfschutz und Boxhandschuhen in den Ring.
Dabei war Sparring, also der Trainingsboxkampf mit einem Partner im Ring, nicht das Einzige, was ihre ganze Kraft und Konzentration forderte. Auch Fußball und Basketball wurden gespielt, weil es der Übung von Kondition und Schnelligkeit dient. Dazu kamen Erwärmungsübungen, Konditionsarbeit, Lockerungs- und Dehnungsübungen und schließlich die Taktik und die Technik des Boxens.
„Sie haben gerne mitgemacht, aber geschwitzt haben’s schon“ erzählt Sportleiter Harald Ringlstetter. Aber Disziplin sei wichtig, da werde „nicht herumgesponnen“. Die Schüler konnten auch den Unterschied zu anderen Sportarten sehen. Weil im Boxclub kleine Gruppen trainieren, sei das sehr intensiv. In der Regel stünden zwei bis drei Trainer für fünfzehn bis zwanzig Jugendliche zur Verfügung.
Technik, Ausdauer und Konzentration, Disziplin, Durchhaltevermögen, Fairness sowie das Kennen- und Einschätzen-Lernen der eigenen Stärken und Schwächen wurden den Fünft- und Sechstklässlern von Trainer Erwin Schütt und Jugendtrainer Gerhard Kargl beigebracht. Einigen sei es dann auch, so Sportleiter Ringlstetter, zu anstrengend geworden, aber ein harter Kern von fünf, sechs Schülern habe durchgehalten und sei regelmäßig zum Training erschienen.
Im Rahmen ihrer Workshopreihe hat die Bürgerstiftung Landshut das Training vermittelt und finanziert. Hand in Hand arbeiteten Bürgerstiftung, Schulleitung und das Trainerteam des Landshuter Boxclubs unter seinem Präsidenten Oliver Wunsch. Als Erfolg wurde es schließlich von allen gewertet. „Die Kinder waren mit Begeisterung dabei“ stellte Schulleiterin Gabriella Lohmüller fest. Die Trainer hätten die Gruppe sehr gut im Griff gehabt, sodass das Training ruhig und konzentriert abgelaufen sei. „Wir haben den Workshop dann verlängert, weil er so gut war“, so Lohmüller. Schön sei natürlich auch gewesen, dass die Gruppe so klein gewesen sei, denn in großen Gruppen gingen die Förderschüler leicht unter.
„Unsere Workshop-Reihe hat wirklich eingeschlagen. Die Schüler haben die Angebote aufgesogen und was die Experten vermitteln wollten, ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Der Andrang war bei den meisten angebotenen Kursen sehr groß“, meinte auch Anke Humpeneder-Graf, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung. Es sei eine Stärke der Bürgerstiftung, dass sie Einrichtungen, Institutionen und Initiativen zusammenbringen und Anstöße geben könne. Viele Menschen könnten etwas wirklich Wertvolles weitergeben, was den Jugendlichen fehle, wie etwa die Trainer im Boxclub. „Hier Möglichkeiten der Überschneidung zu schaffen, dass Kinder etwas ausprobieren können und schließlich finden, was zu ihnen passt, wo ihre Stärken liegen“, das könne die Bürgerstiftung ein Stück weit organisieren. „Weil es uns ja sozusagen zusätzlich gibt. Wir führen nicht aus, wir vermitteln, wir haben uns für dieses Projekt genau diese Aufgabe gestellt. Die Potentiale zu heben, die da sind. Dass die Jugendlichen lernen sich selbst einzuschätzen und dass sie zentrale Fähigkeiten wie Ausdauer und Teamgeist üben, um dann persönliche Perspektiven zu entwickeln.“
In der Hauptschule Schönbrunn fiel der Startschuss für ein umfangreiches Naturschutzprojekt an der Isarhangleite. Mit Unterstützung der Bürgerstiftung setzen Fachleute mit Schülern den "Schulbach" und die Ungebung wieder intakt. Das Projekt wird fünf Jahre dauern und soll die Schüler an die Natur heranführen und ihnen den Wert der Natur vermitteln.
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